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dressursport-deutschland.de im Interview mit Cheftrainerin Monica Theodorescu über die aktuelle Lage und die Saisonplanung…

dressursport-deutschland.de: Wie erleben Sie die aktuelle Situation, die keiner in dieser Form schon einmal erlebt hat…

Monica Theodorescu: Nein, das stimmt, es sind ja fast schon zwei Pandemien, die im Moment aufeinandertreffen – bei uns Corona und bei den Pferden der Herpes-Virus. Das Weltcup-Finale wurde gestrichen und dann auch noch im zweiten Jahr hintereinander, das ist natürlich sehr schade.

Schade und traurig für die Reiter, die sich im Winter darauf vorbereitet haben. Schade auch für den Sport, denn Göteborg wäre sicher auch ohne Zuschauer eine qualitativ sehr hochwertige Veranstaltung geworden. Das Wichtigste ist aber, dass Pferde und Reiter gesund bleiben. Die drei deutschen Pferde, die in Doha am Start waren, sind wohlbehalten wieder zu Hause und gesund. Die Dressurställe in Deutschland sind Gott sei Dank bisher vom Herpes Virus verschont geblieben – hoffen wir, dass das so bleibt.

 

dressursport-deutschland.de: Beeinträchtigt die aktuelle Situation schon die Vorbereitungen für Olympia?

Monica Theodorescu: Nein. Natürlich sind wir im Training schon in den Vorbereitungen, aber die wichtigen Turniere kommen mit der grünen Saison. Die Saisonplanung steht und, wie fast in jedem Jahr, beginnt es in Hagen Ende April. Einige Turniere sind verschoben worden, andere Veranstalter haben ihre Turniere umstrukturiert, so dass Dressur und Springen nacheinander und nicht gleichzeitig stattfinden. Die Veranstalter geben sich große Mühe, ihren Teil dazu beizutragen, dass der Sport weitergehen kann. Überhaupt erlebt man in diesen Zeiten, wie groß die Solidarität in der Pferdegemeinschaft ist. Und durch die Beiträge von ClipMyHorse, wie beispielsweise Übertragungen und Homestories, haben auch die Pferdesportfans die Chance, am Geschehen zu bleiben. Das ist schon toll. Auch für die Hengsthalter wurden Online-Alternativen zur bisher bekannten Hengstschau geschaffen. Für die, die Reithengste reiten, ist das sogar ein Vorteil. Sie können in Ruhe ihre Hengste weiter ausbilden. Es gibt bei allen großen Schwierigkeiten auch ein paar positive Aspekte in dieser Zeit.

 

dressursport-deutschland.de: Die Olympischen Spiele sind natürlich das Highlight – sportlich und emotional – für jeden Sportler und Sportfan. Wie groß sehen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass Sie im Juli mit einem Team nach Tokio reisen und die Reiterspiele tatsächlich stattfinden?

Monica Theodorescu: Ich denke schon, dass das IOC die Olympischen Spiele durchführen wird. Aber es gehen einem natürlich auch ein paar Gedanken durch den Kopf: Vor Ort soll sehr viel getestet werden, so der Plan heute. Was ist, wenn einer der Reiter, der Tierarzt, ein Pfleger positiv getestet wird? Noch gibt es keine Aussage, dass nur geimpfte Menschen zu den Spielen dürfen. Könnte man so eine Impfpflicht überhaupt aussprechen? Wie ist die Rechtslage? Auch den ethischen Aspekt darf man nicht vergessen. Es sind also noch viele Fragen offen.

 

dressursport-deutschland.de: Apropos Impfpflicht – was halten Sie von der Herpes-Impfpflicht für Pferde?

Monica Theodorescu: Einerseits ist das sicher sinnvoll, auf der anderen Seite gibt es aktuell keinen Impfstoff mehr. Darauf muss man Rücksicht nehmen, denke ich. Ich könnte mir vorstellen, dass es in Zukunft Veranstalter geben wird, die ihre Veranstaltung nur für geimpfte Pferde öffnen. Bei den Dressurpferden kann ich sagen: die meisten, nahezu alle, Spitzendressurpferde in Deutschland sind seit Jahren durchgeimpft.

 

dressursport-deutschland.de: Sechs Wochen nach den olympischen Dressurwettbewerben in Tokio starten die Europameisterschaften in Hagen – ist es möglich, dass in Hagen auch Paare an den Start gehen, die schon in Tokio dabei waren?

Monica Theodorescu: Das kann ich mir durchaus vorstellen, je nachdem wie sich die Pferde in den sechs Wochen dazwischen erholen. Ich kann mir aber auch andere Paare im EM Team vorstellen. Alles ist möglich…

 

 

 

 

 

 

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