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15 Whatsapp-Nachrichten pro Tag, jede Menge Witz und Humor und die große Frage: Ostsee oder Karibik? Steffi und Britta sind „wie Schwestern“, wie „ein altes Ehepaar“ und für beide sind die Pferde ihre Babys!

Im Juni haben wir bei dressursport-deutschland.de von ‚Den wilden Hühnern‘ (Hannah Erbe und Alexa Westendarp) als besonderes Duo im Dressursport berichtet, jetzt stellen wir unser Juli-Duo vor: Steffi Wiegard und Britta Lienhardt, Pflegerinnen in den Ställen von Isabell Werth und Hubertus Schmidt.

Steffi: Die Pferde sind wie unsere Kinder, unsere Babys, dafür gehen wir durch jedes Feuer – mit allem, was geht!
Britta: Die Pferde gehen über alles, immer! Auch, wenn es bis in die Nacht geht.
Steffi: Britta hat es mit den Hengsten wirklich schwerer als ich. Seit ich sie kenne, hat sie immer Hengste auf den Turnieren dabei. Ich bewundere, wie sie das macht. Sie hat die immer im Griff, immer alle Antennen an – das könnte ich nicht.

Steffi über Britta, Britta über Steffi…

BrittaSteffi1

Steffi: Britta ist eher ein Morgenmuffel, die muss man erst mal in Ruhe lassen. Ich bin morgens sofort fit.
Britta: Steffi hat einen Deckentick. Sie hat immer den ganzen Lkw voller Decken in jeder Ausführung.
Steffi: Wenn meine Nerven blank liegen, vor wichtigen Prüfungen oder Championaten, ist Britta immer da und baut mich auf.
Britta: Steffi ist ein herzensguter Mensch, super hilfsbereit, witzig und kann auch mal zickig sein – aber das bin ich auch (lacht).
Steffi: Ich kann ja fast nie bei den Prüfungen zugucken, aber Britta guckt immer, auch wenn sie am Rande eines Nervenzusammenbruchs ist. Aber vor den Pferde versuchen wir beide immer, unsere Nerven zusammen zu halten.

Seit 2012 arbeitet Britta im Stall von Hubertus Schmidt, ungefähr zeitgleich hat Steffi bei Isabell Werth angefangen. 2013 haben sich die beiden auf einem Turnier kennengelernt und es hat sofort gepasst. Seitdem gehen sie zusammen durch dick und dünn, vergießen gemeinsam Tränen und jubeln im Duo. Ein starkes Duo im Hintergrund von starken Reitern.

Britta: Der Job ist für uns alles.
Steffi: Ich habe neben der Schule über viele Jahre im Stall Klimke ausgeholfen, habe nach dem Abi kurz angefangen zu studieren und dann eine Ausbildung zur Bürokauffrau im Baumarkt gemacht. Ich arbeite heute noch montags bis donnerstags im Baumarkt und Freitag bis Sonntag bin ich dann mit Isabell auf den Turnieren unterwegs. Mit den Pferden aufs Turnier fahren, das war immer mein Ding. Das Kümmern, nicht das Reiten.
Britta: Ich wusste schon seit einem Praktikum in der achten Klasse, dass ich Pferdewirtin Zucht und Haltung werden möchte. Jetzt bin ich seit neun Jahren im Stall von Hubertus, war vorher acht Jahre bei Anja Plönzke und davor zehn Jahre in einem Springstall. Ich wollte immer diesen Job machen – immer!

Die Pfleger – eine ‚Family‘

Britta: Wenn wir aufs Turnier kommen, ist das wie Familie – nicht nur mit Steffi und mir, auch mit den anderen. Wenn Isabell und Hubertus gegeneinander starten, sind das zwar Konkurrenten, aber nicht unter den Pflegern. Wir freuen uns miteinander, wir fiebern mit und wir leiden miteinander.
Steffi: In Balve ist es beispielsweise schon Tradition, dass wir alle zusammen grillen. Inzwischen kommen auch immer mehr Reiter dazu.
Britta: Und in Aachen – das ist auch schon Tradition – organisiert Sabine (Pflegerin im Stall von Nadine Capellmann) immer Sushi, das wir dann zusammen auf dem Lkw-Parkplatz essen.
Steffi: Man darf sich selbst nicht zu ernst nehmen, man muss auch mal locker bleiben. Das ist wichtig. Wir lachen viel zusammen, das hilft runter zu kommen.
Britta: Wir drehen auch gerne alberne Videos zusammen – auf jeden Fall jedes Jahr in Frankfurt.

Gott sei Dank gibt es Whatsapp…

Britta: Wir schreiben uns jeden Tag per Whatsapp.
Steffi: Naja, meistens sind es Sprachnachrichten, das können schon mal so 15 am Tag sein. Britta spricht eher viele kurze und ich etwas weniger, aber dafür länger. Über Trainingszeiten, übers Wetter, über alles.
Britta: Und morgens begrüßen wir uns erst mal – das ist Tradition.
Steffi: Stimmt, dann schicken wir uns gegenseitig ‚Moin, die Steffi‘ und zurück kommt: ‚Moin, die Britta‘. Und wenn Britta das ‚Moin‘ langzieht, dann weiß ich, dass sie an dem Tag nicht so gut drauf ist.
Britta: Und wenn wir uns sehen, brauchen wir uns nur anzugucken und wissen, was der andere denkt. Wir haben denselben Humor, sehr sarkastisch, und haben dieselbe Einstellung, wenn es um die Pferde geht.

 

SteffiBritta Rio

Das gemeinsame Highlight: die Olympischen Spiele in Rio 2016.

Britta: Das war mein erstes Championat. Für Steffi nicht…
Steffi: Ich war seit der Euro in Herning 2013 jedes Jahr dabei. Aber Rio war absolut besonders.
Britta: Wir sind schon zusammen hingeflogen und hatten ein Zimmer zusammen. Die Pferde kamen einen Tag nach uns an. Ich weiß noch, dass Impi (Imperio) so frisch war, er ist praktisch in seine Box passagiert. Ich bin ja sonst eher der reservierte Typ, aber da habe ich geheult.
Steffi: Wir haben zusammen das olympische Dorf besucht, sind zum Zuckerhut gefahren…
Britta: …und waren im deutschen Haus. Das war alles ein Traum.
Steffi: Nach Teamgold und dann Einzelsilber war alles sehr emotional und es sind viele Tränen geflossen.
Britta: Auch wenn wir nur das Ersatzpaar waren, habe ich trotzdem mitgelitten und mich mit über die Medaillen gefreut.
Steffi: Nach der Siegerehrung sind Britta und ich kurz hinter den Stall gegangen und haben mal zusammen durchgeatmet. Das war ein ganz besonderer Moment.

Der gemeinsame Plan…

Steffi: Wir versuchen, Einfluss auf unsere Reiter zu nehmen, damit wir zu denselben Turnieren fahren (grinst).
Britta: Das gelingt natürlich nicht immer (grinst noch mehr).
Steffi: Fast alle Stallmanager wissen auch schon, dass wir unsere Boxen möglichst nah beieinander haben wollen.
Britta: Und es ist vollkommen klar, dass wir uns gegenseitig beim Abladen helfen und der eine mit ein Auge auf die Pferde des anderen hat.
Steffi: Und wir wollen zusammen in Urlaub fahren.
Britta: Wir schwanken noch zwischen Ostsee und Karibik.
Steffi: Auf jeden Fall mal schön relaxen.
Britta: Schließlich gehören wir schon zu den ‚Rentner-Pflegern‘.

Sattes Lachen von beiden Seiten.

SteffiBritta Rio Blumenkränze

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