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Ich verstehe die Intention nicht. Das gibt es schon seit vielen Jahren, auf vielen Turnieren, in verschiedenen Prüfungen, national wie international: Einen Sonderehrenpreis für das jüngste platzierte Pferd. Warum eigentlich?

Versuchen wir sonst nicht immer zu betonen, dass wir den Pferden in der Ausbildung Zeit lassen sollen? Dass sie lieber ein Jahr später als früher beispielsweise im Grand Prix-Sport an den Start gehen sollen? Wir diskutieren um Zeitpunkte und Abläufe von Körungen, immer mit dem Gedanken, die jungen Hengste nicht zu überfordern – zu Recht! Wir diskutieren seit Jahren darum, ich möchte sogar seit Jahrzehnten sagen, ob Turnierstarts für dreijährige Pferde überhaupt zulässig sein sollten. Wir freuen uns über jeden Profi, der den Erwartungen eines Pferdebesitzers eventuell widerspricht und dem Pferd mehr Zeit in der Ausbildung lässt. Und mittlerweile hören wir immer öfter den Gedanken – von Reitern, Trainern, Besitzern: Lieber später in den Sport, lieber weniger Turniere, gerade zu Beginn, damit sie lange fit und motiviert bleiben. Aber dann vergeben wir Sonderehrenpreise für ‚jüngste bestplatzierte Pferde‘?
Sollten wir den Gedanken nicht lieber umdrehen? Beispielsweise: Einen Sonderehrenpreis für das bestplatzierte Pferd über 15? Oder ganz weg vom Alter: Einen Sonderehrenpreis für das Pferd mit der besten Durchschnittsnote für die Durchlässigkeit – auf nationalem Niveau. Oder für die beste Durchschnittsnote im Gesamteindruck – international. Oder für das beste Rückwärtsrichten? Der Nürnberger Burg-Pokal macht es vor. Durchschnittsnoten zu ermitteln ist heute dank eDressage gar kein Problem und geht ruckzuck.
Es gibt sicherlich noch viele andere Ideen, wofür man Sonderehrenpreise vergeben kann, aber der für das jüngste bestplatzierte Pferd widerspricht den genannten Bemühungen und Horsemanship-Gedanken.

Ein Kommentar von

Kim Kreling

 

 

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