Kaderreiterin Carina Scholz – über ihren speziellen Partner bei der Schwangerschaftsgymnastik, Lehrmeister 'Tobi' und Soirée d'Amour: "Sie ist in ihrer Persönlichkeit sehr offen geworden."

 

In gut zwei Monaten erwartet Kaderreiterin Carina Scholz ihr zweites Kind. Sie fühlt sich rundum fit und reitet pro Tag noch vier bis fünf Pferde. „Planen ist natürlich im Moment etwas schwierig“, gesteht Carina. „weil man ja doch nicht so ganz genau weiß, wie es kommt.“ Es gilt also in erster Linie, „die Pferde bei Laune zu halten.“
Für Kaderpartnerin Soirée d’Amour bastelt sie zudem an einer ersten Kür. „Und Tobi (alias Tarantino) macht so ein bisschen Schwangerschaftsgymnastik mit mir“, erklärt sie lachend. „Dabei ist er allerdings ganz schön wild.“ Tarantino, mit dem sie auf der Longlist für Tokio stand, hatte sich noch Mitte Januar in guter Form gezeigt und in Münster in Grand Prix und Special Platz zwei und drei belegt. „Da war er auch schon richtig wild und hatte dadurch fette Fehler, aber in Form ist er.“
Wie ist der Plan für die Zeit, wenn Carina tatsächlich Babypause macht? „Also, Tobi reitet auf gar keinen Fall ein anderer“, erklärt sie spontan. „Der hat dann Pause. Ich habe das mit ihm noch nie gemacht, dass ihn jemand anderes ihn reitet, aber ihn stört das auch gar nicht, wenn er mal zwei, drei Wochen auf dem Paddock steht und Schritt geführt wird.“ Und Soirée d’Amour? „Ich habe das Glück, dass Monica (Theodorescu) ganz bei mir in der Nähe wohnt und sie hatte angeboten, die Stute dann ab und zu zu reiten.“
Die 14-jährige San Amour-Tochter Soirée d’Amour steht seit etwas mehr als einem halben Jahr bei Carina im Stall. Carina hat das Gefühl, dass „sie jetzt langsam wirklich zusammenfinden.“ Und das macht sie zuerst am Verhalten der Stute fest: „Sie freut sich mittlerweile, wenn ich in den Stall komme und wiehert, das hat sie am Anfang nicht gemacht. Sie ist in ihrer Persönlichkeit sehr offen geworden, am Anfang war sie eher introvertiert. Sie steht jetzt auch in der Box neben Tobi, das ist sehr angenehm, weil ich dann morgens direkt zu beiden gehen kann und sich keiner benachteiligt fühlt.“ Auch beim Reiten merke sie, dass die Kommunikation zwischen ihnen immer besser werde. „Wir sprechen langsam die gleiche Sprache.“ (lacht).
Reiterlich profitiere sie auch davon, zwei völlig unterschiedliche Grand Prix-Pferde reiten zu können. „Immer, wenn man einen Aha-Moment hatte und denkt ‚Genau so soll es sich anfühlen‘, nimmt man das automatisch mit auf den anderen. Das beste Beispiel ist wahrscheinlich, das Gefühl von Tobi in der Piaffe und Passage mit auf die Stute zu nehmen. Da ist er ein Mega-Lehrmeister. Es gibt nicht so ganz viele Pferde, von denen man besser hätte lernen können, was Taktgefühl, Gleichmaß und die Übergänge rein und raus angeht.“

 

 

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