Helen Langehanenberg: „Ich hatte wahrscheinlich noch nie so viele gute Pferde wie im Moment!“

Am kommenden Wochenende wird Helen Langehanenberg einige Pferde beim Dressurturnier in Borken an den Start bringen. dressursport-deutschland.de hat mit ihr über ihren Ausblick auf 2023 gesprochen, ihre Pferde-Situation und ein paar charakteristische Züge ihrer Nachwuchs-Hoffnungen…

Bei Helen Langehanenberg kribbelt die Vorfreude auf die kommende Saison – vom vierjährigen Youngster bis zur 15-jährigen Mannschafts-Europameisterin Annabelle hat sie in nahezu jeder Altersklasse einen oder mehrere spannende Kandidaten unter dem Sattel.
Am vergangenen Wochenende hatte die Kaderreiterin ihren ersten öffentlichen Auftritt auf dem Gestüt de Malleret in Frankreich. Das Gestüt hatte zur Hengstschau geladen und der Lkw von Billerbeck ist mit fünf Hengsten angereist, drei davon hat Helen selbst vorgestellt, zwei ihr Bereiter Manuel Dominguez Bernal.
Stolzenberg de Malleret v. Sandro Hit x Lord Sinclair: „Stolzenberg ist eine wahnsinnig imposante Erscheinung, aber überhaupt nicht hengstig, total lieb und er hat eine super Arbeitseinstellung. Stolzenberg ist zwölf und schon in Frankreich Inter II gegangen und platziert“, erklärt Langehanenberg. „Ich habe ihn jetzt seit Ende November bei mir im Stall und er ist wirklich ein cooles Pferd. Na klar fehlt uns noch das letzte Fine-Tuning, aber für die kurze Zeit bin ich schon sehr glücklich wie das mit uns beiden funktioniert.“ Im Lauf der Saison strebt sie mit ihm den Grand Prix-Sport an.
Golden Romance Malleret PS v. Governor x Sir Donnerhall I: „Golden Romance ist mein kleines ‚Barbiepferd‘. Er ist einfach so schön! Golden Romance ist seit gut einem Jahr bei mir. Er wird jetzt achtjährig noch ein paar S-Dressuren dieses Jahr gehen, vielleicht auch noch mal Burg-Pokal, und nächstes Jahr, denke ich, wird er Richtung Grand Prix gehen. Er macht schon ganz tolle Piaff-Ansätze und die Passage ist super.“ Er könne schon mal ein kleiner Matcho sein, aber dabei sei er gut zu handeln, habe große Versammlungsbereitschaft und sei sehr leistungsbereit. „Der will schon alles richtig machen.“
Fänomen de Malleret v. Foundation x Sezuan: „Fänomen ist erst fünf, aber der kann mal ganz besonders werden – der hat drei Grundgangarten. Das ist gewaltig!“, betont Langehanenberg und schmunzelt genießerisch.

Den vierjährigen Faszination de Malleret v. Fürst Belissaro x San Remo bildet Helen zusammen mit ihrem Bereiter aus und im Sattel des 13-jährigen Danciano de Malleret v. Dancier x Rotspon sitzt Bereiter Manuel, während Helen von unten unterstützt.
Die fünf Malleret-Hengste stehen im Stall Langehanenberg alle nebeneinander, ohne Geschrei und Theater und gehen alle aufs Paddock. „Die sind echt brav, das ist alles überhaupt kein Problem.“

Annabelle – neben der gebündelten Hengstpower hat Helen Langehanenberg natürlich auch ihre Spitzenstute Annabelle im Stall. Mit ihr war sie schon bei vier Weltcup-Stationen am Start und einige Weltcup-Punkte gesammelt, aber – wie immer – da nur drei deutsche Paare zum Finale dürfen, ist das Gedränge groß. Mit 49 Punkten liegen Helen und ihre ‚Mausi‘ zwar unter den erforderlichen besten Neun der Westeuropa-Liga, aber neben Titelverteidigerin Jessica von Bredow-Werndl sind im Ranking auch noch Isabell Werth, Ingrid Klimke und Benjamin Werndl vor ihr, die aktuell die ersten drei Ranking-Plätze belegen. Das Finale zu erreichen sei schwer bis unmöglich, stellt Langehanenberg nüchtern fest, aber die beiden Weltcup-Stationen Göteborg und ‚s-Hertogenbosch hat sie auf jeden Fall noch auf dem Plan. „Das sind einfach schöne Turniere und danach gucken wir, wie es draußen weitergeht.“

Straight Horse Ascenzione _ eine weitere Ausnahmestute ist die Burg-Pokal-Siegerin von 2021, Straight Horse Ascenzione. Mit der inzwischen zehnjährigen Zack-Tochter ist Langehanenberg auf dem Weg zur Inter II, Richtung Grand Prix. Im Jahr 2022 ist die Stute gar nicht turniermäßig am Start gewesen, Langehanenberg hat sie in Ruhe in die nächste Klasse reifen lassen.

Didou – zehnjährig ist inzwischen auch der Dolany-Sohn Didou aus dem Besitz des Hofes Kasselmann und Connie Kang aus Taiwan. Er steht seit etwas mehr als einem Jahr im Stall bei Helen. „Didou kann schon alle Grand Prix-Lektionen, wir müssen sie jetzt nur noch hintereinander setzen. Er ist auch ein sehr interessantes Pferd.“

Zoom v. Zack – Zoom ist ein neunjähriger Hengst des Nordrhein-Westfälischen Landgestüts, mit dem Langehanenberg auf dem Weg zur Inter I ist. „Zoom macht sich richtig gut, wird immer reifer und gewinnt immer noch mehr an Ausstrahlung.“ Der charmante Braune war Dressur-Reservesieger der Westfälischen Hauptkörung und 2021 bereits unter Langehanenberg Teilnehmer der jungen Pferde-WM.

Danny Cool v. Danciano – Danny Cool war schon Vize-Champion beim Bundeschampionat und WM-Finalist. „Er kam Ende sechsjährig zu mir, ist jetzt acht und geht in diesem Jahr Richtung Burg-Pokal. Auch ein richtig gutes Pferd.“ Und nach kurzer Pause ergänzt Langehanenberg: „Danny Cool ist wie eine Mischung aus Damon Hill und Suppenkasper – total lieb, ein Herz von Pferd, so geschmeidig wie eine Katze im Körper und ich bin absolut überzeugt von ihm.“

• Dann sind da noch der siebenjährige Trakehner v. Millennium, Kwahu, und der ebenfalls siebenjährige Niederländer Legend of Toto Evo v. Toto Jr., die beide auf M-Niveau schon sehr erfolgreich sind.

Und hinter den beiden M-Erfolgreichen kommt eine ganze Reihe noch jüngerer Nachwuchspferde im Stall Langehanenberg. Fazit: Erstens wird der Mannschafts-Weltmeisterin sicher nicht langweilig und zweitens „…habe ich leider nicht so viel Zeit für Lehrgänge oder Unterricht, ich habe einfach zu viel Spaß an diesen guten Pferden.“

 

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