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Samstagabend, 17. Juli, ich sitze im Hotelzimmer mit genialem Blick auf Tokio und mag mir gar nicht ausmalen, was wir alles hätten unternehmen können, wenn wir nicht in der ‚Blase‘ bleiben müssten :-(

AbendnlickHotelzimmer

Blick aus meinem Hotelzimmer

Unser Tag heute – na klar, erst Ocha und spucken! Im Stall haben wir eine sehr nette Stallnachbarschaft mit den Österreichern. Wir haben viel Spaß zusammen und helfen uns gegenseitig bei kleineren und größeren Dingen aus. Das funktioniert sehr gut und hat viele amüsante Momente.

FegenÖsterr

Unsere super Stallnachbarn aus Österreich

IWCharlotteundCarl

Gute Stimmung auch mit den Briten: hier Isabell Werth mit Charlotte Dujardin und Carl Hester


Heute Morgen war es extrem heiß (33 Grad) und sehr schwül. Wir haben die Pferde deshalb erst mal nur geführt und leicht bewegt. Danach haben wir einige Punkte zusammengetragen, die ich mir auf einem Zettel notiert habe und die ich bei der Equipechef-Sitzung um 12.30 Uhr zur Sprache bringen wollte. Da ging es beispielsweise um die Essenszeiten, die am Morgen relativ kurz und aus irgendwelchen Gründen jeden Tag unterschiedlich sind. Das macht es auch für die Pflegerinnen nicht unbedingt leichter. Erstaunlich ist diese riesige Tabelle, die alle Nährwerte der in der Kantine angebotenen Speisen aufführt (s. Bild).

Futterplan

Olympische Nährwerttabelle


Und dann führen wir hier einen never-ending Kampf mit der hiesigen Organisation um unsere eigene Kamera im Stall. Es gibt eine Kamera vom Veranstalter bei uns im Stall, die aber nur in Richtung Ausgang zeigt. Da wir aber auch gerne wissen möchten, was sich abends, ab 22.00 Uhr, wenn keiner mehr im Stall ist, dort abspielt, haben wir ein eigenes Videosystem mitgenommen – wie bei den anderen Championaten auch. Das wurde von den Stewards entdeckt und sofort massiv bemängelt mit der Aufforderung, unsere Kamera abzubauen. Das wollen wir natürlich nicht. Also begann, mit großer Hilfe von Dennis Peiler und André Schoppmann, der Gang durch die Instanzen – vom obersten Veterinär bis zum obersten Steward und bis zur Diskussion um das Einreichen der technischen Daten.

Peiler SchoppKrönert

Große Unterstützer in unseren Kameradiskussionen: Dr. Dennis Peiler (re) und André Schoppmenn (2. v- re.)

Und das alles, obwohl Warendorf frühzeitig angefragt hatte, ob wir die Kamera installieren dürfen und das von Veranstalterseite befürwortet wurde. Jetzt tauchte aber in einem Veterinär-Reglement (!) auf, dass diese Kamera so nicht aufgebaut werden darf. Deshalb mussten wir jetzt diverse Stellungnahmen einholen und sie der obersten Stewardess vorzulegen. Alle Stellungnahmen sind positiv ausgefallen und trotzdem hat es die Dame bis heute nicht geschafft, eine Entscheidung zu fällen, ob wir diese Kamera nun installieren dürfen oder nicht.

VideoStallVideoStall2

Der Kampf um unsere Kamera…


Von 12.00 bis 15.00 Uhr ist wegen der hohen Temperaturen generell Reitpause. In der Zeit zu reiten, wäre auch definitiv nicht sinnvoll. Die Zeit hat beispielsweise Dorothee Schneider genutzt, um Berichtshefte ihrer Azubis zu korrigieren.

Ordner Schoss

Olympisch korrigierte Berichtshefte von Dorothee Schneider…


Um 12.30 Uhr stand dann die erste inoffizielle Chef d’Equipe-Sitzung auf dem Programm. Aus unserer Sicht gab es noch eine ganze Menge Punkte zu klären (s. handgeschrieben Übersicht) – Essenszeiten, Shuttleservice, Kamera, Ort der ersten Horse-Inspection, dürfen wir im Stall abends mal die Fenster öffnen, um frische Luft reinzulassen…

handschriftl.Zettel

Unser Punkteplan für die Equipechef-Sitzung…

Die Fensteranfrage wurde leider nicht genehmigt, weil es dann irgendwelche Probleme mit der Klimaanlage gäbe. Aber einige Punkte konnten wir inzwischen umsetzen: Wir dürfen jetzt zum Beispiel dreimal vor Wettkampfbeginn ins Stadion und nicht wie sonst nur zweimal. Die Regel gilt natürlich nicht nur für uns, sondern für alle gleichermaßen. Morgen, Sonntag, werden wir also die erste Möglichkeit haben, den Pferden das Stadion zu zeigen und uns damit vertraut zu machen. Es dürfte für die Pferde deutlich schwieriger werden, wenn das Stadion komplett leer bleibt, als wenn es gut besucht wäre.
Die Frage nach dem Shuttle bezieht sich auf das Gelände hier vor Ort. Wir befinden uns im Stallbereich Süd, müssen auf dem Weg zum Hauptplatz immer durch einen Tunnel und haben den deutlich längsten Weg. Apropos Tunnel: Wenn wir mit den Pferden durch den Tunnel gehen, begegnen uns immer wieder Fahrzeuge. Das ist für die Pferde natürlich etwas unheimlich. Aber man hat uns versprochen, dass sich das ab morgen ändert. Dann sollen die Ausgänge so kontrolliert werden, dass kein Fahrzeug in den Tunnel darf, wenn Pferde passieren.
Außerdem hatte unser Team-Vet Marc Koene sein erstes offizielles Vet-Meeting, in dem noch mal alle Regularien besprochen wurden. Zum Schluss musste jedes technische Gerät, das er zur Behandlung unserer Pferde nutzt, erst geprüft, abgenommen und mit einem Siegel versehen werden. Erst jetzt ist sichergestellt, dass wir die Geräte auch tatsächlich benutzen können.

Apparat

Marc Koene muss alle Geräte 'absegnen' lassen.


Am späten Nachmittag stand dann das eigentliche Tagestraining an, bei dem ich leider von den Pferden keine Fotos machen darf. Aber man sieht: Unsere gesamte Truppe am Rand ist voll konzentriert dabei.

TribünenStadion leer

Leere Tribünen, die leider auch leer bleiben werden – und ein Riesen-Stadion.


Dann waren wir noch schnell in der Kantine zum Essen und sind danach zurück zum Hotel gefahren.
Fazit: Orga, Orga, Orga :-)

Klaus Roeser

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