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Die Doppelte-DM-Premiere überhaupt, für Semmieke Rothenberger außerdem Senioren-DM-Premiere, das erste Mal in direkter Konkurrenz zu ihrem Bruder und das alles nach sehr langer Pause.

„Die Vorfreude ist riesig, gerade weil ich gesundheitlich so lange raus war.“ Gut ein Jahr hatte Semmieke Rothenberger mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Im Mai 2022 war sie noch am Start, dann wollte sie nach Balve, aber daraus wurde nichts mehr. „Das war schon schwierig. Ich saß hier zu Hause und konnte Wochen und Monate nicht reiten. Stattdessen musste ich zuschauen, wie meine Mutter meine Pferde reitet, wobei ich ja noch das Riesenglück habe, dass ich diesen Rückhalt und diese Möglichkeit in meiner Familie habe.“

Im März hat Semmieke vorsichtig wieder angefangen, war mit Neuzugang Farrington in Warendorf beim Piaff-Sichtungslehrgang mit Prüfungsaufgabe am Start – und gewann. Jetzt wird sie die erste Reiterin sein, die parallel bei der Deutschen Meisterschaft der U25-Dressurreiter, die es seit 2021 gibt, und bei der DM der ‚Großen‘ mitreitet: Mit Farrington bei den U25-Reitern, mit Flanell bei den Senioren. „Ich freue mich einfach, nach der langen Phase wieder dabei sein zu können“, erklärt sie gut gelaunt. „Uns fehlt allen, also mir und den Pferden, etwas die Turnierroutine – ich bin wirklich gespannt.“
Kür-Europameisterin Flanell ist im Mai 2022 das letzte Mal am Start gewesen. Eigentlich sollte sie mit zum Maimarktturnier nach Mannheim, aber nach der neuen Regelung durfte sie wegen der langen Pause dort nicht gleich international an den Start. „Da ich Farri (Farrington) noch nicht so lange kenne, habe ich mich dann in Mannheim ganz auf ihn fokussiert.“ Für Farrington und Semmieke war es der erste Start auf einem Freiluftturnier, der zweite nach Warendorf überhaupt. Erst seit Ende 2022 steht der KWPN-Wallach in einer Box auf dem Erlenhof der Familie Rothenberger.
Und jetzt kommt die doppelte Deutsche Meisterschaft – mit einem noch ziemlich neuen Pferd und nach langer Pause. Wie läuft die Vorbereitung? „Ich reite zu Hause schon ein-, zweimal mehr die Aufgabe durch, um wieder mehr rein zu kommen“, erklärt Semmieke. „Für mich und für die Pferde. Und wir simulieren mit Flanell ein wenig die Turniersituation – reiten in der Halle ab und gehen dann raus auf den Platz für die Aufgabe. Sie ist schon eine ‚Rampensau‘ und will sich präsentieren, aber es sollte eben nicht zu viel werden“, grinst die 16-malige Europameisterin der Nachwuchs-Altersklassen von Pony bis U25.
Für Semmieke Rothenberger wird Balve 2023 die zweite Teilnahme bei der U25-DM, aber eine Premiere bei den Senioren. „Das ist natürlich etwas besonderes, aber ich bin jetzt nicht zu aufgeregt. Ich empfinde es als Ehre und toll, dass ich die Möglichkeit habe, da mitzureiten.“ Sie reite ohne große Erwartungen in Balve ins Viereck. „Ich fühle mich ein bisschen wie bei meinem ersten langen Grand Prix beim Finale des Piaff-Förderpreises im Dezember 2021. Einfach, weil es so lange her ist.“ Und noch ein Aspekt kommt hinzu: Semmieke wird das erste Mal in der gleichen Klasse gegen ihren Bruder Sönke antreten. „Wir haben im Training schon gewitzelt, wie wir das in Balve mit dem Abreiten machen, wie wir das Aufteilen, wenn er mit zwei Pferden und ich mit Flanell in derselben Prüfung antreten – aber das kriegen wir auch hin. Ich glaube, wir freuen uns beide drauf, das wird witzig.“
Die U25-DM ist zugleich die zweite Eurosichtung, die erste war in Mannheim, dort haben Farrington und Semmieke gewonnen. „Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht mit einem Auge auf die Euro schiele“, gesteht sie. „Es müssen erst mal alle fit und happy bleiben, aber wenn man da mitreitet und ein Pferd mit so viel Qualität hat, dann guckt man natürlich aufs Team – auch wenn wir eigentlich noch in der Kennenlernphase sind. Mal schaun…“

Rothenberger Flanell S Kuiper

Flanell – ein echtes Mädchen! (Foto: ©Sina Kuiper)

Semmies DM-Partner:

Farrington: „Zu Hause nennen wir ihn nur Ferrari, weil er wirklich viel PS hat. (lacht) Bei ihm muss man eher aufpassen, dass er nicht zu viel macht – den muss man nie überreden. Er ist eine richtig treue Seele, er will immer alles richtig machen und er gibt mir ein super Gefühl. Er hat drei super Grundgangarten, will immer dabei sein und am liebsten den ganzen Tag kuscheln. Farri ist tatsächlich jeden Tag gut gelaunt.“

Flanell: „Flanell ist echt ein Mädchen. Wenn ich auf ihr sitze, schwitze ich nicht, das ist Kopfarbeit. Das ist Gehirnjogging. Gefühlt ist das wie in einem Flugzeug mit 10.000 Knöpfchen und ich muss dann überlegen: ‚Okay, welches Knöpfchen ist jetzt das richtige?‘ Sie ist wirklich eine Stute, aber ich liebe sie! Sie hat Feuer im Hintern und macht unheimlich viel Spaß. Auch wenn wir uns jetzt schon etwas länger kennen, wird es in Balve auch erst ihr fünfter Grand Prix – als wir gerade dabei waren, in den Grand Prix-Sport zu wachsen, kam leider meine Gesundheit dazwischen… Auf dem Gebiet haben wir also auch noch nicht so viel Erfahrung.“

 

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